Warum ist Authentizität so wichtig für dein Business und wie schaffst du es, deine eigene Authentizität (wieder) zu finden?
Stell dir vor, du probierst einen Pullover an und lässt dich dabei von einer Verkäuferin beraten. Die lächelt ununterbrochen und macht dir Komplimente, wie gut der Pulli dir doch stehe.
Doch: sie schafft es nicht, dich von dem Kauf zu überzeugen. Trotz ihrer offenkundigen Freundlichkeit und ihrer netten Worte nimmst du ihr nicht ab, dass sie das, was sie sagt, auch genau so meint. Wahrscheinlich hast du unbewusst wahrgenommen, dass die Dame nicht wirklich das gesagt hat, was sie dachte oder was sie fühlte, dass ihr Lächeln zwar breit, aber nicht echt war.
Sie war einfach nicht: authentisch.
Unser Unterbewusstsein ist mit sehr feinen Antennen ausgestattet, denen wir durchaus vertrauen dürfen. Es merkt, ob jemand spricht und handelt, wie sie oder er fühlt und denkt. Folgen ihr Denken, Fühlen, Sprechen und Handeln denselben Werten, empfinden wir eine Person als echt, als authentisch. Und genau diese Authentizität spielt eine ganz große Rolle bei unserem Urteil darüber, ob wir unser Gegenüber als glaubwürdig und vertrauenswürdig wahrnehmen. Andersherum bedeutet das, dass unsere Authentizität ein wichtiger (vielleicht sogar der wichtigste) Schlüssel zum Vertrauen unserer (potenziellen) Kund:innen [Klient:innen] ist.
Klingt erstmal logisch und einfach, oder?
Dummerweise lassen sich unsere eigenen Gedanken, vor allem aber unser Sprechen und Handeln nicht immer nur von unseren ureigenen Werten leiten. Wir alle möchten anderen Menschen gefallen und verstellen uns dafür hin und wieder. Uns wirklich immer zu 100 % authentisch zu zeigen, kann uns zudem auch verletzlich machen – weshalb wir unser Verhalten auch schon mal anpassen, um uns selbst zu schützen. So verstellen wir uns alle mal mehr, mal weniger. Mal nur in einer Situation, mal nachhaltig. Mal bewusst und mal unbewusst.
Diese 3 Schritte helfen dir dabei, (wieder) authentisch zu sein:
Damit du zu deiner eigenen Authentizität (zurück-) findest, hilft es erstmal, ein wenig Abstand zu nehmen.
Tritt einen Schritt zurück und versuche dich zu beobachten:
- In welchen Situationen erlebst du dich selbst als nicht authentisch?
- Lerne dich kennen, achte darauf, in welchen Situationen du eine Rolle spielst – und vor allem: warum spielst du sie?
- Und in welchen Situationen bist du ganz du selbst?
Schritt 1: Werde dir bewusst, wann du dich verstellst
Nimm dir einen Moment Zeit und stelle dir die folgenden Fragen:
- Wie verhalte ich mich, um von meinen Mitmenschen geliebt zu werden?
- Wie verhalte ich mich, um glücklich zu sein?
Sobald dir klar ist, wann und warum du dich in bestimmten Situationen und bei bestimmten Menschen verstellst, steht dir der Weg offen, in Zukunft eine andere Entscheidung zu treffen.
Nämlich diese: authentisch zu sein!
Schritt 2: Lerne deine Werte kennen und finde heraus, wer du (wirklich) bist!
Um dich authentisch zeigen zu können, darfst du erst einmal lernen, wer hinter deiner Fassade steckt. Viele Menschen spielen ihr Leben lang eine Rolle und wissen gar nicht mehr, wer sie eigentlich sind und was ihre wahren Bedürfnisse sind.
Um das herauszufinden, fühle immer wieder in dich hinein und versuche, möglichst viele deiner Empfindungen wirklich wahrzunehmen.
So wird mit der Zeit deine innere Stimme immer lauter werden, und es wird dir leichter fallen, ihr zu folgen. Sei dir dabei bewusst, dass alle Gefühle, Ängste und Körperempfindungen okay sind und nichts, wofür du dich zu schämen brauchst.
Eine gute Möglichkeit, um wieder mehr in Kontakt mit dir selbst zu kommen, sind auch deine Werte.
- Was ist dir wirklich wichtig im Leben?
- Was ist die Basis deines Fühlens und Denkens, deines Sprechens und Handelns?
Darauf, was genau Werte sind und wie du deinen eigenen Werte auf den Grund gehst, schauen wir in einem meiner nächsten Blogbeiträge.
Schritt 3: Lerne, dir wieder selbst zu vertrauen
Sobald du wieder ein Gefühl dafür entwickelt hast, was sich für dich authentisch anfühlt und was nicht, kannst du beginnen, dein echtes Ich in die Welt zu tragen.
Je öfter dir das gelingt, desto stärker wird sich dein Selbstwertgefühl aufbauen. Dann bist du nicht mehr abhängig von der Wertung anderer, und das Einzige, was wirklich zählt ist, dass du dir selbst treu bleibst.
Beginne auch, unangenehme Empfindungen zu kommunizieren, wie zum Beispiel: „Es macht mich wütend, wenn du das sagst“, oder: „Das macht mich traurig“.
Beginne dein Leben nach deinen eigenen Werten auszurichten.
Es kann passieren, dass du dadurch zu Situationen „Nein“ sagen wirst, die du sonst immer mitgemacht hast, weil dir jetzt bewusst ist, dass diese Situationen nicht mit deinen Werten im Einklang stehen.
Das wird sich zunächst komisch anfühlen, und es kann sogar passieren, dass sich in der Folge Menschen aus deinem Leben verabschieden. Das Gute aber ist, dass auch neue Menschen in dein Leben treten werden, die viel besser zu dir und deinem authentischen Ich passen.
Mit der Zeit wirst du lernen, auf dein Gefühl der Stimmigkeit zu hören und dich nur noch in für dich stimmige Situationen zu begeben.
Dein Gefühl von Richtigkeit und Stimmigkeit wird sich nun immer gleich bei dir melden und dir sagen, ob du gerade den richtigen Weg gehst oder nicht, und du wirst dich nur noch in Situationen begeben, zu denen dein authentisches Ich zu 100 % „Ja“ sagt.